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HTC One Erfahrungsbericht


Das HTC One sticht aus der Masse aufgrund seines teilweise aus Aluminium bestehenden Gehäuses und dem hochauflösenden Display hervor. Allerdings stellt sich die Frage, ob ein Full HD Display mit einer Diagonalen von 4.7 Zoll wirklich Sinn macht? Schon meine älteren Smartphones, das HTC HD2 und das Motorola Defy besitzen mit einer Auflösung von 800* 480 und 854*480 eine Auflösung, bei der man aus einem normalen Betrachtungsabstand kaum einzelne Pixel ausmacht.

Bildschirm

Meine persönliche bisherige Referenz in Schärfefragen ist ein Galaxy Note 1 mit 1280*800 Pixeln, die allerdings auf eine Diagonale von 5.3 Zoll verteilt werden. Trotz der damit geringeren Pixeldichte im Vergleich zum HTC One macht das Betrachten von Fotos auf diesem Gerät mehr Freude. Obwohl beide Geräte hervorragende Displays besitzen, macht es auf dem Galaxy Note etwas mehr Spaß, Bilder anzusehen. Die Gründe dafür sind das größere und etwas leuchtstärkere AMOLED-Display. Generell wirken Bilder auf dem Galaxy Note etwas wärmer und es sind auch feinere Farbabstufungen zu erkennen. Den Vorteil der höheren Auflösung kann, meiner Meinung nach, das HTC One beim Bilder betrachten nicht ausspielen.

Es ist auch sonst schwer, eine sinnvolle Verwendung für das Full HD Display zu finden. Mir ist bis jetzt jedenfalls noch keine eingefallen. Scheinbar eine reine Tech-Demo! Allerdings: Pixel kann man auf diesem Gerät keine mehr identifizieren! Grundsätzlich begrüße ich aber den Trend zu Displays, die eine so hohe Auflösung haben, dass man keine Pixelstrukturen mehr erkennen kann. Dadurch werden eben Anwendungen möglich, bei denen es auf eine perfekte Bildwiedergabe ankommt. Denkbar wäre zum Beispiel das Betrachten von Röntgenbildern.

IPS gegen AMOLED

Es gibt aber unter Umständen noch einen Aspekt, beim Vergleich mit Smartphones mit AMOLED Displays, der langfristig für das HTC One Display spricht. Es gibt im Internet Hinweise darauf, dass ein AMOLED Display im Laufe der Zeit und abhängig von der Helligkeit, altert. Die Leuchtkraft jedes einzelnen Farb-Pixels nimmt dabei je nach Einsatzdauer und Farbe unterschiedlich stark ab. So gibt es für ältere AMOLED Displays von Samsung Bilder im Internet (http://www.android-hilfe.de/samsung-galaxy-s2-i9100-forum/130675-erfahrungen-mit-amoled-bild-eingebrannt-19.html, http://www.android-hilfe.de/samsung-galaxy-s2-i9100-forum/130675-erfahrungen-mit-amoled-bild-eingebrannt-36.html), die zeigen, wie sich bestimmte Muster einer Titelzeile auf dem Display ‚eingebrannt’ haben. Natürlich hat sich da nicht wirklich etwas eingebrannt, sondern bestimmte Icons oder Schriften, die auf der Titelzeile immer wieder dauerhaft angezeigt werden, haben vermutlich die Leuchtkraft so gemindert, dass dies, wenn die Titelzeile einmal nur einfarbig leuchtet, in einem Helligkeitsunterschied bzw. ‚Schatten’ sichtbar wird. Von einem IPS Display sind mir derartige Veränderungen bisher noch nicht bekannt geworden. Wer sich nun ein Full HD Smartphone, wie das Samsung Galaxy S4, das Sony Xperia Z oder eben das HTC One kauft und mit dem Gedanken spielt, die fantastischen eingebauten Displays intensiv (stundenlang in Betrieb) zu nutzen, zum Beispiel in einem Dock auf dem Schreibtisch oder später, wenn man schon wieder ein neues Smartphone gekauft hat, als elektronischen Bilderrahmen (PiFra), der sollte sich dessen bewusst sein.

Geschwindigkeit

Einer meiner Tests mit jedem neuen Smartphone ist das Ansehen eines Full HD Trailers des erfolgreichsten Films aller Zeiten: Avatar. Meistens klappt das nicht. Und auch mit dem HTC One hatte ich anfangs Probleme, denn weder der eingebaute, noch die beiden Versionen des Rockplayers, kamen mit dem Trailer zurecht. Sie konnten ihn zwar ruckelnd anzeigen, aber nach kurzer Zeit gab es Tonausetzer. Da entdeckte ich einen alten Bekannten im Google Store wieder, eine Betaversion des VLC Players. Flugs installiert und ausprobiert: Der VLC Player kann den Trailer problemlos anzeigen! Womit ich auch gleich alle anderen Player deinstallierte und den VLC Player als meinen bevorzugten Player auf dem HTC One installierte.

Sound

Soundmäßig wirbt das HTC One mit zwei verschiedenen Schlagwörtern: ‚Boom Sound’ und ‚Beats Audio’. Bei ersterem handelt es sich um die von HTC verbaute Hardware, die sich angeblich von anderen Smartphones abhebt. Und zwar sind zwei, anstatt einem, Lautsprecher eingebaut und diese besitzen angeblich noch zusätzlich einen extra Verstärker. Ich dachte eigentlich, Lautsprecher müssten immer durch einen Verstärker angesteuert werden. Was macht dann den Verstärker des One aus? Ist er besonders kräftig?

Bei ‚Beats Audio’ handelt es sich um ein Produkt der Firma Beats Electronics, einem Hersteller, der hauptsächlich Kopfhörer herstellt.

Das an dem Soundsystem ‚Boom Sound’ in Kombination mit ‚Beats Audio’ des HTC One etwas Besonderes ist, wurde mir aber spätestens dann klar, als jeder in meiner Familie beim erstmaligen Zuhören sofort ein erstauntes Lob bzgl. des Klanges machte.

Im Internet finden sich allerdings kritische Informationen zum Boom Sound und zu Beats Audio. Manche Schreiber sind der Meinung, dass hinter Beats Audio nur eine Art Equalizer mit einer festen, basslastigen, Einstellung steht. Tatsache ist, wenn man Beats Audio in den Einstellungen abschaltet, klingt das HTC One relativ normal, normal im Sinne der akustischen Normalität von Smartphones, also etwas quäkend.

Ich habe weder passendes technisches Gerät noch das absolute Gehör. Auch bin ich eher unmusikalisch. Aber bei einem Vergleich mit einem Galaxy Note klang es auch mit abgeschaltetem Beats Audio noch etwas besser. Aber mit Beats Audio klingt das HTC One für ein Smartphone richtig gut.

Nur wenn ‚Beats Audio’ einfach nur ein Marketing-Trick ist – warum setzen die anderen Hersteller dann in ihren Smartphones nicht auch einfach einen Equalizer mit entsprechenden Einstellungen ein? Dann würden die anderen Smartphones im Vergleich nicht so schlecht abschneiden.

Möglicherweise ist es auch eine Kombination aus spezieller von HTC verbauter Hardware und einer darauf abgestimmten Software von Beats Electronics.

Angeblich lässt sich Beats Audio auch auf anderen Smartphones installieren, zumindest wenn man auf dem Smartphone Root-Rechte besitzt.

Das Gehäuse

Angeblich wird das Gehäuse in 200 Stunden aus einem einzigen Block Aluminium gefräst (Hier findet man ein Video zum Fräsvorgang). Ich denke, wenn eine Maschine solange am Gehäuse herum fräst, müsste das HTC One wesentlich teurer sein. 200 Stunden bedeuten über 8 Tage! Hallo? Wird dann alle 8 Tage eines fertig? Oder hat HTC 1000 Maschinen gleichzeitig am Fräsen? Also das stimmt sicherlich nicht. Auch bei der Aussage, dass es aus einem einzigen massiven Block gefräst wird, wäre ich vorsichtig. Scheinbar ist es nur die Rückseite. Die vorderen Metallteile oben und unten sind vermutlich davon unabhängig gefertigt.

Noch ein schönes Bild zu den Gehäusen. Und noch viele Bilder zum Entwurf.

Doch von solchen Details abgesehen, wirkt dass HTC One wirklich ziemlich massiv und es knirscht auch nichts, wenn man es etwas fester anfasst. Auch das Design gefällt mir ziemlich gut. Weitgehend folgt hier die Form der Funktion und dennoch sieht es sehr gefällig aus. In der Mitte das Display in sattem Schwarz und oben unten die beiden Lautsprecher silbern glänzend mit ihren unzähligen winzigen Löchern. Es ist ein schönes Smartphone und es fasst sich gut an.

Dadurch, dass das Display ziemlich nah an den Gehäuserand geht, kommt man allerdings im Alltag des Öfteren versehentlich auf den Touchscreen und löst versehentlich irgendeine App oder eine sonstige Reaktion aus.

Alltagsgebrauch

Im Alltag macht sich das HTC One ziemlich gut. Vermutlich bedingt durch die schnelle Hardware, lässt es sich zügig gebrauchen und man kommt bei allen Tätigkeiten nahezu ohne Verzögerung zum Ziel. Die Größe ist möglicherweise genau richtig für ein Smartphone: Es passt in die meisten Taschen und das Display ist trotzdem groß genug für eine einigermaßen großzügige Darstellung. Durch seine insgesamt sehr schnelle Datenverarbeitung macht es auch Spaß damit auf Youtube Videos anzusehen. Zumindest solange man eine schnelle WLAN-Anwendung hat. Dabei fällt auf, wenn man das Smartphone hochkant in der Hand hält, wie scharf und detailiert das Video dargestellt wird. Möchte man das Video auch anderen zeigen, empfiehlt es sich natürlich, das Smartphone waagrecht zu halten. Bei der dann erheblich größeren Darstellungsfläche, sieht man dann aber doch, dass das Videomaterial nicht ausreicht, auch diese Fläche mit voller Schärfe auszufüllen.

Handschmeichlerqualitäten

Normalerweise verwende ich das HTC One im Alltag zusammen mit so einer durchsichtigen Silikonhülle, aber manchmal möchte ich es direkter fühlen, nehme es aus der Hülle und lasse es durch meine Hände gleiten. Und wie jeder erwartet: Es fühlt sich gut an, das kühle und massive Smartphone zu spüren. Eine meiner Töchter aber sagt nicht kühl, sonder dass es sich kalt anfühlt und hat lieber ein Plastik-Smartphone in den Händen. 😉

Negatives

Am meisten ärgert es mich, dass man den Akku nicht austauschen kann. Der Gedanke, mit dem HTC One in seinem Metallgehäuse etwas zu besitzen, welches – genau wie ein hunderte Jahre altes Schmuckstück aus Silber – von dauerhaftem Wert ist, widerspricht der nicht austauschbare Akku massiv. Sollte er viele Jahre seine Kapazität halten können, wäre es ja in Ordnung. Aber vorstellen kann ich mir das nicht. Dazu kommt noch, dass bei mir das HTC One an einem Tag ca. 50% Energie verliert und ich es darum natürlich jeden Abend ans Netzteil anschließen muss.

Schade ist, dass das HTC One nicht wie die Sony Xperia Serie oder mein altes Defy, outdoortauglich ist. Vermutlich darf man das Sony auch nicht fallen lassen, aber immerhin ist es wasserdicht. Das Defy hingegen, macht richtig was mit. Ich habe es schon viele Male fallen gelassen, schon Fische unter Wasser damit gefilmt, hab es seit Jahren am Mountainbike und wasche es anschließend nach einer Matschfahrt regelmäßig unter dem Wasserhahn ab. Das macht ihm alles nichts aus. Mit dem HTC One traue ich mich das nicht.

Im Vergleich mit einem Galaxy Note 1 fehlt der Luftdrucksensor, der von verschiedenen Outdoor Apps zum Bestimmen der Höhe verwendet wird.

Was mir sonst noch aufgefallen ist

Ich habe ziemlich viele Filme als DVDs und Blurays, die ich mit der der My Movies App verwalte. Die App besitzt eine Barcode Scanfunktion, mit der Filme sehr schnell erfasst werden können. Da ich die App mit verschiedenen Smartphones und Tablets einsetze, habe ich Erfahrung sammeln können, wie gut  das mit dem jeweiligen Smartphone funktioniert. Ich nehme an, dass dabei die Lichtempfindlichkeit des verwendeten Bildaufnahmesensors (CCD) entscheidende Bedeutung hat. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Erfassung von Barcodes mit dem HTC One, von allen von mir bisher verwendeten Geräten, am besten geklappt hat! Vielleicht macht sich hier die viel beschworene höhere Lichtempfindlichkeit der HTC One Kamera bemerkbar?

Fazit: Das HTC One ist ein ganz feines Smartphone!

Kategorien:Android
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  1. März 4, 2015 um 9:19 am
  2. April 7, 2015 um 1:15 pm

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