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Archive for the ‘Motorola Defy’ Category

Motorola Defy – Probleme mit Fritzbox 7270 gelöst!

Februar 3, 2012 2 Kommentare

Gestern kam ein funkelnagelneues Defy+ ins Haus. Gutgläubig nahm ich an, dass die WLAN-Probleme, die ich mit den ersten Defys (siehe hier) hatte, mittlerweile längst beseitigt sind. Tja, ich lerne es halt nicht, das neue Defy war noch schlimmer: Während mittlerweile alle anderen Geräte bei uns im Haus problemlos WLAN können – und das sind wirklich viele (Desktops über Fritz! WLAN USB Stick, diverse Netbooks von Asus und ALDI, alte Defy, HTC HD2, Samsung Galaxy Tab und Galaxy Note) machte das neue Defy+ gleich wieder Ärger. Im ersten Moment klappte es noch problemlos sich an ein Google-Konto anzumelden, aber beim ersten Versuch ein Youtube-Video abzuspielen, brach die WLAN-Performance gnadenlos ein und wenig später stellte ich fest, dass sogar das Note nicht mehr ins Internet kam. Also WLAN an der Fritzbox deaktiviert und wieder aktiviert und zumindest das Note konnte sich wieder verbinden. Beim Defy+ kam es gleich wieder zum Abbruch!

Also ab ins Internet und nachgesehen, was es Neues zum Thema gibt. Nach wie vor gibt es eine aufwendige Lösung, für die das Defy ‚gerootet‘ werden muss und bei der man die Datei ‚/system/etc/wifi/tiwlan.ini‘ editieren muss. Hier gibt es eine gute Beschreibung dazu.

Aber ich denke, es gibt seit kurzem eine viel, viel bessere Lösung. Denn AVM hat es mittlerweile geschafft eine neue Firmware zur Verfügung zu stellen, die neben vielen anderen Verbesserungen, auch das Defy Problem adressiert. Interessenten sollten auf der ‚Fritz! Labor‚-Seite unten unter Labor für FRITZ!Box 7270 nachsehen. Sieht man sich die Liste mit den Verbesserungen an, so findet man unter ‚Verbesserungen in der Version XX.05.07-21320‘ den Punkt:

  • WLAN: Mögliche Verbindungsprobleme mit Motorola Defy behoben
Ich habe es jedenfalls gleich gestern Abend ausprobiert, die Fritzbox mit der Labor-Version upgedatet und daraufhin beste WLAN Verbindungen mit dem Defy!

GPSSend – Manual (für 0.86)

September 14, 2011 21 Kommentare

GPSSend verwendet zur Darstellung von Karten die ‘mapsforge’-Bibliothek. Informationen zu dieser Bibliothek und der Verwendung in GPSSend finden sich am Ende dieses Textes.

Inhalt des Startbildschirms

Felder

Herzfrequenz

Ist GPSSend mit einem HxM Pulsgurt von Zephyr verbunden, wird hier die Herzfrequenz angezeigt.

km/h

Zeigt die aktuelle Geschwindigkeit in Stundenkilometern.

Zeit

Zeigt die seit dem Betätigen der ‚Start’-Schaltfläche vergangene Zeit in Stunden:Minuten: Sekunden an.

km

Zeigt die seit dem Betätigen der ‚Start’-Schaltfläche gelaufenen oder gefahrenen Kilometer an.

Pos.

Die Zahl vor dem Schrägstrich gibt an, wie viele geografische Positionen seit dem letzten Betätigen der ‚Start’-Schaltfläche erfasst worden sind. Die Zahl hinter dem Schrägstrich gibt an, wie viele Positionen noch nicht an den GeoRBL-Server versendet worden sind.

Diese Zahl ist im Normalfall immer sehr klein bzw. 0. Kommt es aufgrund von Funklöchern zu Kommunikationsproblemen, so kann es sein, dass es temporär nicht möglich ist eine Position zu versenden. In diesem Fall zeigt die Zahl die Anzahl der noch nicht versendeten Positionen an. Sie sollte nach Überwinden des Funklochs nach kurzer Zeit wieder kleiner werden und dadurch anzeigen, dass die Verbindung wieder besser ist.

Es geht keine Position verloren! Sie werden lediglich etwas später versendet.

Grad

Zeigt die Richtung in Grad an. Dies funktioniert nur, wenn man sich einige Sekunden oder Minuten bewegt hat. Steht man still an einem Ort oder bewegt sich nur minimal, ist der angezeigte Wert ungültig!

Mitteilungen (Grüner Bereich)

Hier erscheinen Mitteilungen der App oder des GeoRBL-Servers.

Checkboxen

Sound

Ist bei ‚Sound’ ein Haken gesetzt, so ertönt bei aktivierter automatischer Benachrichtigung und einer Bewegungslosigkeit des Smartphones für mehr als 30 Sekunden, ein Tonsignal. Das Signal ist dazu gedacht, dass man im Falle eines versehentlichen Ablegens und der damit verbundenen Bewegungslosigkeit des Smartphones, darauf aufmerksam gemacht wird, dass das Smartphone gleich eine Unfallmeldung als SMS oder Email versendet. Ab dem ersten Ton hat man weitere 30 Sekunden Zeit, das Smartphone für einen Moment zu bewegen, so dass das vorgesehene Versenden der Unfallmeldung storniert wird.

Wer sein Smartphone im Rucksack und diesen kurz auf dem Boden abgestellt hat, kann das Signal mit einem zarten Tritt gegen den Rucksack wieder abstellen.

Man hat natürlich auch die Möglichkeit das Tracking abzuschalten, in dem man die ‚Stop’-Schaltfläche betätigt.

Seit der Version 0.81 kann GPSSend beim Start die Lautstärke auf das 0.8-fache der maximalen Lautstärke setzen und beim Beenden wieder auf die ursprünglich eingestellte Lautstärke zurücksetzen. Der Hintergrund dieser Maßnahme ist die Sicherstellung einer ausreichenden Lautstärke für wichtige akustische Signale, wie zum Beispiel die Warnung, dass gleich eine Notfallmeldung versendet wird.

Sprache

GPSSend kann bei jeder neu erfassten Position die Gesamtanzahl der bisher erfassten Positionen und die Anzahl der noch nicht versendeten Positionen aussprechen. Dies ist zum Beispiel bei den ersten Einsätzen von GPSSend nützlich, wenn man der App noch nicht völlig vertraut und mitbekommen will, ob sie korrekt funktioniert. Setzt man die App öfters auf einer bestimmten Strecke ein, so kann man durch das plötzliche Erhöhen des Zählers für noch nicht versendete Positionen, erkennen, ob sich auf der Strecke ein Funkloch befindet.

Ist bei ‚Sprache’ ein Haken gesetzt, so wird automatisch ‚Sound’ deaktiviert und anstatt dem Tonsignal ein Text gesprochen, der auf das unmittelbare Versenden der Unfallmeldung hinweist.

Achtung: Wenn aufgrund eines sehr kurzen Intervalls oder aufgrund eines sehr zackigen Trackverlaufs in Kombination mit ‚Smarttracking’ sehr viele Positionen kurz nacheinander versendet werden, kommt die Sprachausgabe nicht mehr nach und sollte darum in solchen Situationen deaktiviert sein!

Schaltflächen

Start

Startet das Tracking. Dabei wird automatisch eine GPX-Datei auf einer eingelegten SD-Karte angelegt. Diese findet sich unter ‚sdcard/Android/data/com.example.gps/files’ und bekommt automatisch einen Dateinamen mit dem Aufbau ‚Jahr-Monat-Tag_Stunde-Minute-Sekunde’. Die Datei wird erst geschlossen, wenn die ‚RESET’-Funktion aus dem Menü aufgerufen wurde.

Die so erzeugten Dateien lassen sich später über USB auf einen PC kopieren.

Hat man die GPX-Datei mit ‚RESET’ geschlossen, so kann man sie direkt in GPSSend auf der Karte darstellen lassen. Dazu muss die Datei mit der Menü-Funktion ‚GPX-Datei auswählen’ ausgewählt werden. Nach dem nächsten Aufruf der Karte wird der in der GPX-Datei enthaltene Track auf der Karte in der Farbe Magenta dargestellt.

 

Stop

Stoppt das Tracking.

Map

Die Schaltfläche kann erst betätigt werden, wenn einmal eine gültige Position vom eingebauten GPS an die App übergeben wurde!

Sobald das passiert ist, kann mit einem Betätigen der Schaltfläche eine Landkarte aufgerufen werden. Es wird die aktuelle Position übergeben und die Karte zeigt die entsprechende Stelle in der Mitte der Karte. Die dargestellte Karte basiert auf den Daten von OpenStreetMaps.

Wer auf meiner Seite GeoRBL Biketracking Freunde definiert hat und wenn diese es erlaubt haben, werden auf der Karte auch die Positionen der Freunde angezeigt! Es ist auch möglich, diese durch einfaches Antippen zum Kartenmittelpunkt zu machen, so dass die Karte nach jeder Änderung der Position dieses Freundes die Karte auf diesen zentriert.

Einstellungen

Sendeschlüssel

Der Sendeschlüssel ist wichtig, wenn man Livetracking verwenden will. Man bekommt ihn durch eine Anmeldung auf GeoRBL-Biketracking. Nachdem man sich dort angemeldet hat wird er auf einer Info-Seite angezeigt. Er muss nur einmal in GPSSend eingetragen werden und kann dann wieder vergessen werden. Achtung: Bitte bei der Eingabe sehr gewissenhaft vorgehen und exakt auf Groß- und Kleinschreibung achtem!

Intervall

Hier kann die Zeit in Sekunden angegeben werden, die GPSSend zwischen dem einzelnen Versenden einer Position verstreichen lässt. Theoretisch kann man hier bis auf eine Sekunde hinunter gehen. Dies ist aber nicht empfehlenswert, da das Versenden einer Position etwas Zeit benötigt und es darum zu einem ‚Sendestau’ kommen kann. Dies ist dann an der hinteren Zahl unter ‚Positionen’ zu erkennen. Diese Zahl sollte normalerweise bei 0 sein und wird in einem solchen Fall aber ständig größer werden. Ein Wert von 3 Sekunden sollte leidlich funktionieren, aber mit dem voreingestellten Wert von 15 Sekunden ist man auf der sicheren Seite.

Livetracking

Ist hier ein Haken gesetzt, so wird mit einem Betätigen der ‚Start’-Schaltfläche das Livetracking gestartet. Ab jetzt kann ein Partner zu Hause die eigene Position live über die Webseite GeoRBL-Movetracker verfolgen.

Smarttracking

Bei manchen Anwendungen von GPSSend in Verbindung mit GeoRBL-Movetracker ist es wichtig, dass ein möglichst exakter Track erzeugt wird, da nur so automatisch festgestellt werden kann, ob man an bestimmten Punkten vorbei gekommen ist. Dies würde normalerweise ein kleineres Intervall als 15 Sekunden erfordern und damit sehr viele Positionsmeldungen erzeugen. Dies bedeutet sowohl eine höhere Belastung des Smartphones als auch eine höhere Datenmenge, die sich möglicherweise bei dem einen oder anderen mit einem ungünstigen mobilen Internettarif auf die Kosten auswirken könnte (Allerdings sind die Positionsmeldungen klein und üblicherweise kommt bei einem durchschnittlichen sportlichen Einsatz nur eine geringe Datenmenge zusammen) .

SMS Fernabfrage

Ist GPSSend aufgerufen, so kann die aktuelle Position per SMS abgefragt werden. Dazu muss das Tracking noch nicht einmal gestartet sein. Sobald eine SMS mit dem hier zu definierenden Schlüsselwort eingeht, startet GPSSend das Tracking, wartet bis eine gültige GPS Position vorliegt und sendet diese an das Handy oder Smartphone, von dem die SMS gesendet wurde, zurück. Die Funktion ist nur möglich, wenn hier bei ‚SMS Fernabfrage’ ein Haken gesetzt wurde.

Bei ‚Codewort’ kann ein beliebiges Schlüsselwort angegeben werden. Nur wenn die eingehende SMS dieses Schlüsselwort enthält, wird eine Position zurück gesendet!

Sensibilität

Die vom Beschleunigungssensor bei Bewegung zurück gelieferten Werte sind offenbar von Gerät zu Gerät verschieden. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, habe ich zwei verschiedene Einstellungen vorgesehen, die sich an den Geräten orientieren, auf die ich bisher Zugriff hatte. Die beiden Einstellungen können auch auf anderen Geräten ausprobiert werden.

Motorola Defy

Einstellung für Motorola Defy.

Samsung Galaxy Tab

Einstellung für Samsung Galaxy Tab.

Unfallmeldung

Hier finden sich alle Einstellungen, die mit dem automatischen Versenden einer Unfallmeldung zu tun haben.

SMS Benachrichtigung

Ist hier ein Haken gesetzt, so wird das Gerät bei aktiviertem Tracking und einer Bewegungslosigkeit von mehr als 60 Sekunden automatisch eine SMS versenden.

SMS Telefonummer

An diese Telefonnummer wird die SMS versendet.

SMS Text

Vor der Position wird der hier angegebene Text in die SMS eingefügt. Es bietet sich an, hier zusätzlich eine Telefonnummer anzugeben, an der der Empfänger der EMail sich über die Richtigkeit der eingegangenen SMS informieren kann.

EMail Benachrichtigung

Ist hier ein Haken gesetzt, so wird das Gerät bei aktiviertem Tracking und einer Bewegungslosigkeit von mehr als 60 Sekunden automatisch eine EMail versenden.

EMail Absender

Diese EMail-Adresse wird in die EMail als Absender eingetragen.

EMail Empfänger

An diese EMail-Adresse wird die EMail versendet.

Email Text

Dieser Text wird zusätzlich in die EMail eingefügt. Es bietet sich an, hier zusätzlich eine Telefonnummer anzugeben, an der der Empfänger der EMail sich über die Richtigkeit der eingegangenen EMail informieren kann.

SMTP Server

Der SMTP Server, über den die EMail versendet werden soll. Dies ist normalerweise der gleiche, den man auch bei seinem  PC EMail-Account eingetragen hat. Zum Beispiel ‚smtp.1und1.de’ – natürlich nur, wenn man bei denen Kunde ist!

SMTP Benutzername

Der Benutzername für den eigenen EMail-Account.

SMTP Passwort

Das Passwort für den eigenen EMail-Account.

Sprachausgabe

Einige von GPSSend im Betrieb ermittelten Werte können von Zeit zu Zeit akustisch ausgegeben werden. Hier kann man angeben, welche das sein sollen. Positionen werden immer ausgegeben, wenn eine neue Position versendet wird. Geschwindigkeit und Herzfrequenz werden ausgegeben, wenn sich der Wert um mindestens 3 Zähler verändert hat.

 

Log-Format

 

Track-Logging (Tracking)

Sobald GPSSend aktiv ist, versucht es erkannte Positionen in eine Datei zu schreiben (loggen). In Versionen vor 0.8 hat es dazu bei jedem Start und Stop eine Datei erzeugt. Ab Version 0.8 funktioniert das Logging komplett anders. Nun wird solange in eine Datei geschrieben, bis der Anwender explizit die ‚RESET’-Funktion aus dem Menü aufruft. In diesem Fall wird die aktuelle Datei geschlossen und eine neue Datei angelegt.

Dies hat folgende Konsequenz: Sieht man mit einem Dateimanager in das Verzeichnis von GPSSend (‚/sdcard/Android/data/com.tinkerpete.gps/files’), so ist die aktuellste dort sichtbare Datei grundsätzlich noch nicht geschlossen und kann darum nicht verwendet werden, um einen Track mit Google Earth oder einem ähnlichen Programm anzuzeigen bzw. es gibt immer eine noch nicht geschlossene Datei! Die aktuellste Datei darf nicht verwendet und nie gelöscht werden!

Möchte man die zuletzt geloggten Positionen in einem passenden Programm anzeigen, so muss die aktuelle Datei zuerst mit ‚RESET’ geschlossen werden.

In der Praxis bedeutet dies folgendes: Vor einer Tour ruft man einmal die ‚RESET’-Funktion auf. Dies sorgt dafür, dass eine neue Datei angelegt und ab jetzt in diese geloggt wird. Anschließend betätigt man die Start-Schaltfläche. Nach Beendigung der Tour betätigt man die ‚Stop’-Schaltfläche. Möchte man nun den Track nach Anstecken des Smartphones auf den Desktop kopieren oder in einem passenden Programm ansehen, so muss man noch einmal ‚RESET’-Funktion aufrufen.

Wenn man jetzt GPSSend bis zur nächsten Tour nicht mehr verwendet, ist es beim Start der nächsten Tour nicht erforderlich die ‚RESET’-Funktion aufzurufen.

Das neue Verfahren hat folgende Vorteile: Man kann das Tracking jederzeit stoppen und wieder neu starten ohne dass jedes Mal eine neue Datei erzeugt wird. Will man zum Beispiel eine Pause machen, oder stürzt GPSSend aus irgendeinem Grunde ab und man muss es neu starten, so wird beim neuen Verfahren nach erneutem Betätigen der ‚Start’-Schaltfläche in die schon beim letzten Start verwendete Datei geschrieben.

Das Format, indem die Positionen aufgezeichnet werden, kann hier gewählt werden. Momentan kann zwischen GPX und KML gewählt werden. Wird das Smartphone nach dem Logging mit einem Desktop-Rechner verbunden und die Speicherkarte bei einer USB-Verbindung als USB-Massenspeicher freigegeben, so kann diese in einem Dateimanager durch Doppelklick direkt in Google Earth geöffnet und angezeigt werden. Allerdings enthält das Format momentan nur die Position und die Höhe.

Ich persönlich verwende darum immer das GPX-Format, welches erst durch ‚Öffnen’ in Google Earth importiert werden muss. Dafür enthält dieses Format noch einige zusätzliche Angaben wie Geschwindigkeit und Herzfrequenz.

Mapsource

Die GPX-Datei von GPSSend enthält einige zusätzliche Werte, die leider nicht mit dem -bekannten Programm ‚Mapsource’ von der Firma Garmin kompatibel sind. Setzt man bei ‚Mapsource’ einen Haken, so werden diese zusätzlichen Werte weg gelassen und die GPX-Datei kann auch mit Mapsource eingelesen werden. Ein gutes Programm für den PC unter Windows XP, welches problemlos auch die zusätzlichen Werte verarbeiten kann, findet man hier: Knackes News

Koordinaten-Format

GPSSend kann jetzt die Koordinaten von Freunden im UTM-Format auf der Karte darstellen! Falls Eure ‚Freunde‘ Einsatzfahrzeuge von Bundeswehr, Katastrophenschutz, Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei oder einer sonstigen Hilfsorganisation sind, könnte dies für Euch von Bedeutung sein.

Die eingebaute Kartenfunktion

Zur Darstellung von Karten verwendet GPSSend die Java-Bibliothek ‚mapsforge’ von der ‚Freien Universität Berlin’:

mapsforge

Entwickler, die diese Bibliothek verwenden, müssen die von den Entwicklern der Bibliothek verwendete Lizenz beachten. Ursprünglich war dies die GPL3. Sie forderte vom Entwickler die Veröffentlichung seines Quellcodes, zu dem viele Entwickler nicht bereit sind. So auch ich. Darum löste ich die Kartenfunktion aus GPSSend heraus und veröffentlichte eine eigene App mit der Bezeichnung GPSSendMap! Seit kurzem (11.05.2011) haben sich die Entwickler von mapsforge dazu entschlossen eine weniger restriktive Lizenz zu verwenden: LGPL

Dies ermöglichte es mir, die Kartenfunktion wieder in GPSSend zu integrieren.

Besonderheiten

GPSend besitzt, im Gegensatz zu vielen anderen Kartenviewern auf Android-Geräten, zwei Vorteile: Es verwendet Kartenmaterial von OpenStreetMap (veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0) und es kann auch ohne ständige Online-Verbindung Karten darstellen! Viele andere Android Apps arbeiten auch offline mit OpenStreetMap, erfordern dafür aber die vorherige Übertragung von so genannten Kacheln (Tiles) auf das Smartphone. Für GPSSend wird lediglich eine einzelne, ‚map’-Datei benötigt. Diese kann man hier downloaden:

ftp://ftp.mapsforge.org/

Für dort noch nicht existierende Gebiete habe ich eine Anleitung geschrieben, mit der es möglich ist, eine solche ‚map’-Datei selbst zu erzeugen, bzw. zu konvertieren. Die Anleitung findet man hier:

https://tinkerpete.wordpress.com

Die bei anderen Kartenviewern verwendete Kacheltechnik benötigt bei gleichem Kartenausschnitt auch wesentlich mehr Speicherplatz.

 

 

 

Einstellungen

Hier kann angegeben werden, ob die Karte offline gerendert werden soll oder ob die Karte von online zur Verfügung stehenden Servern geholt werden soll. Im Falle des ‚Offline Renderings’ kann die zu verwendende Kartendatei angegeben werden.

Pfad zur ‚map’-Datei

Wird die Möglichkeit des Offline Renderings verwendet, so muss eine gültige ‚map’-Datei auf dem Smartphone vorhanden sein. Hier muss der Ort der ‚map’-Datei angegeben werden. Pfade können zum Beispiel ‚/sdcard/hessen.map’ oder ‚/sdcard/external_sd/hessen.map’ (auf dem Samsung Galaxy Tab) sein.

Karten-Modus

Hier kann eines von vier verschiedenen Render-Verfahren gewählt werden. Wählt man ‚Canvas Renderer’, so wird auf die im Smartphone vorliegende ‚map’-Datei zugegriffen. Die anderen Einträge greifen auf Online-Server zurück, so dass man notfalls auch ohne ‚map’-Datei eine Karte zu Gesicht bekommt. Zusätzlich ermöglichen die drei anderen Einträge auch unterschiedliche Darstellungsvarianten der Karte. Einfach einmal ausprobieren!

Die Kacheln können nur geladen werden, wenn man in einem WLAN ist oder die mobile Datenverbindung verwendet. Grundsätzlich funktioniert das auch prima, dürfte aber trotzdembei echter Outdoor-Verwendung von GPSSendMap, schnell nerven, da bei schlechter Verbindung oder einem Funkloch, die Kacheln nicht ausreichend schnell geladen werden.

Auf Objekt zentrieren

Wenn man einen bestimmten Freund oder eine bestimmte Freundin nicht aus dem Auge verlieren will, kann man ihn oder sie einfach antippen. Anschließend wird die Karte nach jeder Positionsaktualisierung auf das einmalig angetippte Objekt zentriert!

Unterwegs Bücher schreiben

September 3, 2011 5 Kommentare

Schon lange möchte ich einmal ein Buch schreiben. Für so ein Buch braucht es eine Menge Ideen, zum Beispiel für die Grundidee, die Protagonisten, die Kapitel oder einzelne Szenen. Im Alltag habe ich kaum Zeit darüber nachzudenken. Ich weiß nicht, ob ich es schon erzählt habe, aber die besten Ideen kommen mir beim Biken oder Spazieren gehen. Leider kann ich sie mir nicht merken, bis ich wieder zu Hause bin. Darum benötige ich eine Möglichkeit meine Gedanken schon unterwegs aufzuzeichnen. Ich könnte ja ein Notizbuch mitnehmen! Aber dass dann samt Stift bei jeder Idee heraus fummeln, aufzuklappen und dann im Stehen oder auf dem Boden zu schreiben? Womöglich regnet es oder die Umgebung ist nass? Das kann es nicht sein.

Wer meinen Artikel ‚Pimp your HTC HD2‚ kennt, der weiß, dass ich mich darum schon lange für Lösungen interessiere, mit denen es möglich ist, unterwegs Sprache aufzuzeichnen und am besten gleich in Text zu verwandeln. Leider habe ich da noch nichts Perfektes gefunden. Es gibt zwar Apps, die Sprache gut in Text verwandeln können, diese scheinen aber immer nur online zu funktionieren. Das heißt, die Sprache wird an einen Server gesendet, dort in Text verwandelt und wieder zurück gesendet. Wenn man also gerade keine gute Internet-Verbindung hat, wird das mehr schlecht als recht funktionieren.

Darum verwendete ich bisher Lösungen, die einfach nur die Sprache aufzeichnen. Auf dem HTC HD2 verwendete ich dazu den Resco Audio Recorder. Nachdem ich nun immer mehr das Motorola Defy einsetze, suchte ich auch für Android eine Möglichkeit unterwegs Sprache aufzuzeichnen. Nach ein wenig Recherche bin ich beim Hi-Q MP3 Recorder hängen geblieben. Diese App erlaubt ein sehr hochwertiges Recording und speichert in MP3-Dateien. Im Vergleich zum Resco Audio Recorder fehlen als wichtigste Features noch die automatische Aufnahme gesteuert durch einen bestimmten Sprach- bzw. Lautstärkepegel und die automatische Aufnahme von Telefongesprächen.

Aber für den hier vorgestellten Anwendungszweck ist das nicht so wichtig. Da mein Hauptziel die möglichst automatische Erfassung von gesprochener Sprache in geschriebenen Text ist, muss zusätzlich zur Hi-Q App noch eine zweite Anwendung eingesetzt werden. Und dies ist Dragon Naturally Speaking. Mit diesem Programm habe ich schon seit Jahren gelegentlich experimentiert und relativ gute Ergebnisse erzielt. Bei Dragon Naturally Speaking arbeitet man normalerweise mit einem Mikrofon, welches in den PC eingesteckt wird. Dragon Naturally Speaking kann mit wenigen Minuten Anlernen ziemlich gut gesprochene Sprache verstehen. Obwohl die Werbung behauptet, dass Dragon Naturally Speaking natürlich gesprochene Sprache versteht, habe ich etwas bessere Ergebnisse erzielt, wenn ich die einzelnen Worte etwas abgehackt gesprochen habe.

Aber zurück zu Hi-Q: Fällt einem unterwegs etwas wichtiges ein, eine Idee für ein Kapitel oder vielleicht eine ganze Szene, so zückt man schnell das Android Smartphone, startet Hi-Q und fängt deutlich und am besten zwischen den einzelnen Worten eine deutliche Pause machend, zu sprechen an. Mit Hi-Q kann man im Grunde stundenlang aufnehmen, nur begrenzt durch den zur Verfügung stehenden Speicherplatz. Hat man fertig gesprochen, so beendet man die Aufnahme.

Wieder zu Hause verbindet man den Kopfhörerausgang des Smartphones mit Hilfe eines Kabels, welches an beiden Enden einen 3.5-mm-Klinke Stecker besitzt, mit dem Mikrofon-Eingang des PC, startet Dragon Naturally Speaking und dann die Wiedergabe der unterwegs gemachten Aufnahme. Wenn der Lautstärkepegel einigermaßen stimmt, wird man nach kurzer Zeit sehen, wie zum Beispiel in Word auf einmal die Worte eintreffen! Wenn alles gut klappt, ist das ein wirklich faszinierender Vorgang, wie Spock sagen würde.

Anfangs, bis erstmalig alles klappt und man sich mit den beiden Anwendungen vertraut gemacht hat, vor allem mit Dragon Naturally Speaking,  mag es ein wenig dauern, aber wenn es dann schließlich funktioniert, ist das schon eine feine Sache.

Ich habe dazu eine alte Version von Dragon Naturally Speaking (die Version 9.0) , die ursprünglich für Windows XP gedacht war, auf einem modernen Notebook mit Windows 7 eingesetzt. Dies war leider nicht so ohne weiteres möglich, da das Installationsprogrammm von Dragon Naturally Speaking die Installation unter Windows 7 verweigerte. Mit Hilfe dieser Anleitung ist es mir dann doch noch gelungen, Dragon Naturally Speaking unter Windows 7 zum Laufen zu bringen.

Mit dieser Kombination hoffe ich in der nächsten Zeit genügend Textmaterial zusammen zu bekommen, dass es vielleicht endlich für ein kleines Buch reicht! 😉

Kategorien:Android, Motorola Defy

Vom HTC HD2 zum Motorola Defy…

Juni 9, 2011 13 Kommentare

Wer mein Blog von Anfang an kennt, der weiß, daß es sich anfangs hauptsächlich mit dem HTC HD2 beschäftigt hat. Mein erfolgreichster Artikel aus dieser Zeit ist ohne Frage Pimp your HTC HD2, der monatelang meine Tagesstatistiken anführte und auch heute noch jeden Tag weit oben plaziert ist. Als Microsoft Windows Mobile ab- und Windows Phone angekündigt hat, war das eine herbe Enttäuschung für mich. Nicht nur, dass ich Windows Mobile und seine Vorgänger seit den Tagen des guten alten HP hx4700 einsetze, sondern viel mehr noch die damit verlorene Zeit, die ich in das Erlernen der Programmierung mit C# und Visual Studio für Windows Mobile verbrachte, ärgerte mich und ärgert mich immer noch sehr.

Hätte ich mich nicht entschieden, auf Android und Java umzusatteln, wäre mein Biketracking und GPSSend Projekt langfristig dem Untergang geweiht gewesen. So hat es eine zweite Chance bekommen.

Dies führte allerdings dazu, dass ich mich vom HTC HD2 abwendete und im Alltag das Defy in der Hosentasche oder auf dem Lenker mit mir führe. Das ist schade, denn der HD2 war und ist ein klasse Gerät, wie es kaum ein zweites gab und vielleicht auch noch nicht gibt. Es war das letzte und beste Windows Mobile Gerät, dass es je gegeben hat! Dass der HD2 etwas Besonderes ist, kann man schon alleine daran erkennen, dass es das Gerät ist, für das vermutlich die meisten verschiedenen Android-Versionen adaptiert wurden. So gibt es zum Beispiel das Android des HTC Desire HD angepaßt für den HD2 und ich wüßte nicht, was einem so ausgestatteten HD2 gegenüber einem Desire HD groß fehlen würde?

Im wesentlichen verdankt dies der HD2 der seiner Zeit absolut überlegenen Hardware.

Er ist auch heute noch dem Defy in nahezu jeder Hinsicht überlegen – bis auf eines: Der HD2 ist halt kein Outdoor-Smartphone. Der HD2 ist viel schneller (auch unter Android), hat ein viel größeres und schöneres Display, fühlt sich wertiger an und es gibt (trotz vieler gegenteiliger Meinungen) tolle Software dafür. Nur fallen lassen sollte man ihn besser nicht.

Ich konnte mich mit dem HD2 an verschiedene Android-Versionen heran tasten und habe auf ihm das Programmieren von Android gelernt. Allein dafür bin ich dem Gerät sehr dankbar. Aber seine Zeit ist um. Jetzt liegt er die meiste Zeit in einem Regalfach und wird nur noch gelegentlich hervor geholt, um GPSSend auf einer anderen Android-Version zu testen oder mit dem Resco Photo-Manager Bilder zu betrachten.

Wie seht Ihr dass? Habt Ihr den HD2 noch? Und falls ja, warum? Und soll ich noch ab und zu über ihn schreiben?

GPSSend – Motorola Defy – Bikertech – Halterung

März 7, 2011 35 Kommentare

[Ergänzungen – siehe unten] Heute will ich Euch einmal ein wenig zum Hintergrund meiner Android App ‚GPSSend‘ erzählen.

Ich denke es war 2007, als ich darüber nachdachte, wie ich auch im Winter meinem Lieblingssport Mountainbike-Fahren nachgehen könnte. Es war ein gutes Fahrradjahr für mich gewesen und entsprechend war ich gut in Form. Ich fuhr damals ungefähr drei Mal die Woche. Da ich tagsüber meinem Job als Software-Entwickler nachgehe, kam ich immer erst abends zum Fahren und mit der beginnenden ‚dunklen‘ Jahreszeit wurde dass immer schwieriger. Ein Bekannter hatte mir erzählt, dass er auch abends bzw. nachts bikte und ich dachte mir, dass musst Du auch einmal ausprobieren.

Zuerst fing ich an nach passenden Lampen zu suchen und stieß auf die LED-Taschenlampe Fenix L2D, die ich auch heute noch gelegentlich einsetze. Da es mir fern liegt, den Wald flutlichtartig auszuleuchten und der Tierwelt glauben zu machen, hier kommt ein Fussballplatz vorbei gefahren, schieden Lampen vom Schlag einer Lupine Betty – oder wie sie alle heißen – von vornherein aus. Das verhindert zwar auch, dass ich mich im Winter irgendwelche Trails hinab stürzen kann, aber mir ging es im Wesentlichen um die Aufrechterhaltung meiner Kondition und das klappt auch mit einer Taschenlampe. Heute verwende ich übrigens oft eine kleine, feine Liteflux LF5XT, die es allerdings nicht mehr zu kaufen gibt. Obwohl sie weniger Lumen als die L2D hat, bringt sie die wenigen Lumen besser auf den Weg, da sie besser fokussiert. Als Service-Lampe ist übrigens eine Kopflampe, wie die Zebralight H50-Q5 super geeignet. Von der gibt es aber – glaube ich – nur noch Nachfolgemodelle. Viele Infos findet ihr auf meiner alten LED Taschenlampenseite. Obwohl nicht mehr groß gepflegt, finden sich da noch einige interessante Informationen für Taschenlampen-Fans.

Ok, zurück zum Thema. Ich habe dass dann wirklich durchgezogen und bin im Winter 2007/2008 jede Woche mindestens einmal im Dunkeln gefahren. Als es immer dunkler und kälter wurde, kam irgendwann die Frage auf, was passiert, wenn ich mich auf Schnee und Eis (ja wirklich!) so auf die Nase lege, dass ich nicht mehr aufstehen kann? Bei ungefähr Null Grad und in leichten Radklamotten könnte das möglicherweise ein ungünstiges Ende für mich haben. Damit war die Grundidee für GPSSend geboren!

Die Idee war, dass mich jemand zu Hause am Computer direkt auf Google Maps verfolgen kann (Livetracking). Das heißt, ich musste sowohl einen Server- als auch ein Clientprogramm entwickeln. Da ich zu der Zeit beruflich ein ITCS-System entwickelte, dachte ich daran, gleich eine Art Mini-ITCS zu programmieren. Es dauerte dann allerdings bis in den Frühling, bis ich erstmals voller Freude auf meinem Mountainbike durchs Dorf radelte und mit meinem eigenen Programm die ersten Positionen an meinen Server sendete! 🙂 Ich musste mich dazu extra in C# einarbeiten, da der Client – also die erste GPSSend-Version – auf einem Windows Mobile Smartphone (HTC Orbit2) laufen sollte. Was war ich stolz! 😉

Schnell war klar, dass das Livetracking zwar für vieles interessant ist, aber man kaum erwarten konnte, dass meine Partnerin nun abends 2 Stunden vor dem Rechner herum hängt, um zu sehen ob ich mich noch bewege. Die hat da auch Besseres zu tun. Andererseits war es schon ein beruhigendes Gefühl für sie, wenn sie gelegentlich einen Blick auf die Karte warf und sah, dass ich mich noch bewegte. Es musste ein Mechanismus her, der sie automatisch benachrichtigte, wenn ich dass nicht mehr tat. Also mich nicht mehr bewegen. Ursprünglich sollte dass der Server machen, er sollte feststellen, wenn zwar noch Positionen herein kamen, aber sie alle vom gleichen Ort waren – ein gutes Indiz für einen verunglückten Nightbiker. 😉

Erst einmal verlor ich das Thema aber aus den Augen. Ich programmierte zwar noch die Erkennungsfunktionen für den Server (der übrigens auf einem Netbook läuft), aber nicht mehr die automatische EMail-Benachrichtigung, die ich mir vorgestellt hatte. Die hätte aber auch nicht so viel gebracht, da damals Smartphones noch nicht so verbreitet waren wie heute und meine Partnerin dann ja ständig das EMail-Programm auf neu eingegangene EMails hätte prüfen müssen. Also Polling statt Pushing.

Knapp zwei Jahre später bekam ich einen HTC HD2. Der besaß einen Beschleunigungssensor und damit die Lösung meiner Probleme. Ich ergänzte GPSSend um Funktionen, die den Sensor auswerteten und dadurch feststellen konnten, ob sich der Biker noch bewegt oder nicht und falls nicht, versendet es einfach eine SMS. Da heutzutage jeder ein Handy in seiner Nähe hat, ist so eine relativ sichere Benachrichtigung gewährleistet. GPSSend für Windows Mobile gibt es übrigens immer noch hier.

Nun verging wieder einige Zeit, in der ich GPSSend ernsthafte nutzte. Und nicht nur im Winter und in der Nacht. Ich kann mich an eine wunderschöne Tour im letzten Sommer erinnern, während der ich zwar meinen HD2 dabei, aber GPSSend nicht aktiviert hatte. Gegen Ende meiner Tour kam ich an einen der besten Singletrails im Odenwald und überlegte, ob ich da jetzt zum krönenden Abschluss meiner Tour hinunter fahre. Ich hatte aber keinen Helm dabei und war mir darum nicht sicher. Schließlich entschied ich mich GPSSend zu starten, um so im Falle eines Falles wenigstens eine winzige Chance zu haben, dass mich jemand rechtzeitig findet…

2007 hatte Apple das iPhone auf den Markt gebracht und damit den Smartphone Markt revolutioniert. Da Apple ein wenig restriktiv ist, habe ich mich über die Vorstellung von Googles Android gefreut. Irgendwann zeichnete sich ab, dass beide sehr erfolgreich sind und sein werden. Da ich generell an Neuem sehr interessiert bin, wollte ich Android gerne ausprobieren. Im Sommer 2010 hatten einige wirklich gute Programmierer es geschafft, Android auf meinem HD2 zum Laufen zu bringen. Siehe hier. Dies nutzte ich sogleich aus und lernte auf meinem HD2 Android zu programmieren. Im Herbst 2010 hatte ich dann eine allererste Version von GPSSend für Android. Ursprünglich wollte ich es eigentlich dabei belassen. Dann reizte es mich aber doch, die App soweit zu entwickeln, dass man sie als App im Market zur Verfügung stellen konnte.

Im Zuge dessen lernte ich Android immer besser kennen und baute immer mehr Features in GPSSend ein:

  • Automatische Unfallmeldung
  • Livetracking
  • Zephyr Pulsgurtunterstützung
  • Offline Karte (Moving Map)
  • Sprachausgabe von Herzfrequenz, Geschwindigkeit und Anzahl versendeter Positionen
  • Anzeige der Freunde auf der Karte!
  • Einblendbarer Track!
  • Automatische GPX-Datei Erzeugung
  • Neues Design

Mit so vielen Funktionen versehen fragte ich mich eines Tages, ob es nicht Zeit wäre, den alten Garmin Edge 705 durch meine eigene App zu ersetzen? Da ich zu Weihnachten 2010 ein Motorola Defy geschenkt bekommen hatte, besaß ich schon das richtige Smartphone für derlei Überlegungen. Denn das Defy ist das erste auf Android basierende Outdoor-Smartphone!

Also habe ich GPSSend noch schnell so umgebaut, dass die mir am wichtigsten erscheinenden Daten auf dem Display ausgegeben werden und dann nach einer passenden Halterung gesucht. Bei Bikertech wurde ich schließlich fündig. Die Halterung besteht aus zwei Teilen aus Kunststoff (sie sind darum nicht so schwer, wie man aufgrund der Bilder glauben kann), die über Gummistücke verbunden werden. Es gibt eine spezielle Grundplatte für das Motorola Defy, welche mit verschiedenen Schellen kombiniert werden kann. Darunter welche für den Vorbau oder den Lenker. Da es möglichst leicht sein sollte und am Vorbau schon der Edge sitzt – den ich zumindest in der Probezeit noch einsetzen werde – habe ich mich für eine Schelle für den Lenker entschieden. Bei der Bestellung kann man den gewünschten Durchmesser der Schelle angeben. Ich habe 32 mm angegeben, da ich an allen 3 Bikes, die ich zurzeit verwende, einen konifizierten Lenker besitze, der an der dicksten Stelle 32 mm dick ist. Das heißt, es könnte sein, dass der Lenker von meinem Rennrad sogar noch ein wenig dicker ist.

Jedenfalls hatte ich die Halterung mittlerweile an allen 3 Bikes dran und bin auch jeweils mindestens eine Tour gefahren. Bis jetzt hat die Halterung gut gehalten und sich auch nicht durch Erschütterungen verdreht oder gar gelöst. Wenn die Schelle so platziert wird, dass die eine Seite auf dem 32 mm Durchmesser sitzt und die andere schon im dünner werdenden Bereich, kann man etwas Gummimaterial zwischen Schelle und Lenker schieben. Bei der Bestellung kann man dies gleich mit angeben.

Das Defy lässt sich superschnell in die Halterung einlegen und auch wieder entnehmen. Trotzdem ist es bis jetzt nicht heraus gefallen. Dabei habe ich mit dem Rennrad schon schlimmste Schlaglochstraßen in Darmstadt gefahren und bin mit dem Mountainbike ein paar Singletrails hinab gesaust.

Tja, was soll ich sagen: Die Tage der Spezialisten wie dem Garmin Edge 705 oder dem neuen 800 sind gezählt. Es gibt natürlich nicht nur GPSSend, sondern eine Fülle anderer Programme, die für Biker geeignet sind. Zum Beispiel Oruxmaps. Und wenn dann noch ein Bluetooth Pulsgurt dazu kommt, wie der Zephyr HxM, ist die Anwendungsvielfalt eines Android Smartphones gigantisch. Mal eben mit ‚btHeart’ den Pulsverlauf genauer beobachten oder gleich eine Grafik mit den verschiedenen Herzfrequenzzonen ansehen? Mal schnell mit Google Maps nachgesehen, wo man gerade ist? Und wir sind erst am Anfang einer Entwicklung, die bestimmt noch einige positive Überraschungen für uns bereithält.

Trotzdem möchte ich Euch noch einmal GPSSend nahe legen. Es besitzt schon jetzt einige bemerkenswerte Funktionen. Neben relativ normalen Dingen wie die Anzeige der wichtigsten, einen Fahrradfahrer interessierenden, Daten wie Herzfrequenz, Geschwindigkeit, gefahrene Zeit, gefahrene Kilometer, gibt es folgende Besonderheiten:

Automatische Unfallmeldung

Dazu habe ich oben ja schon einiges geschrieben. Es ist eines der Hauptfeatures von GPSSend. Es liegt mir viel daran, dass diese Funktion einwandfrei funktioniert. Dazu gibt es auch weitere Ideen, die ich in nächster Zeit noch implementieren werde.

Livetracking

Ein sehr stabiles Livetracking, welches in der Lage ist, bis hinab zu einem Intervall von ca. 2 Sekunden die aktuelle Position an einen Server zu senden. Besser sind allerdings 15 Sekunden und aktiviertes Smartracking. GPSSend lässt sich von Funklöchern nicht aus der Ruhe bringen und versendet die Positionen dann einfach etwas später. Dies ist vor allem dann von Bedeutung, wenn der Anwender eine meinem Server bekannte Vergleichsstrecke entlang fährt und anschließend korrekte Zeiten ermittelt werden sollen.

Vergleichsstrecken

Ich kann meinem Server bestimmte geografische Punkte angeben und definieren, dass diese zu einer bestimmten Vergleichsstrecke gehören. Damit ist eine Strecke gemeint, die von vielen Rennrad- oder Mountainbike-Fahrern als Vergleichsmaßstab genommen wird. Die Motivation dahinter ist die gleiche, die hinter einem Projekt wie der Frankenstein-Trophy steckt. Nur dass das Mitteilen der Zeiten nicht manuell erfolgt. Stattdessen werden die durch das aktivierte Livetracking in Echtzeit gesendeten Positionen direkt zum Server gesendet und automatisch einmal am Tag ausgewertet. Da ist es natürlich sehr wichtig, möglichst genaue Daten zu haben und dies gewährleistet das in GPSSend eingebaute Livetracking.

Wer übrigens Vorschläge für solche Strecken hat, sende mir einfach einen Track und ich werde sehen, dass ich diesen möglichst schnell auf meinem Server als Vergleichsstrecke definiere!

Zephyr Pulsgurtunterstützung

Die Pulsgurtabfrage habe ich eigentlich nur eingebaut, weil ich sie demnächst zusätzlich für die automatische Unfallmeldung verwenden will. Andererseits ist die Pulsfrequenz eine der interessantesten Informationen beim Biken und so will ich sie jetzt nicht mehr missen. Die Pulsfrequenz wird mit in die GPX-Datei geschrieben und kann von der Sprachausgabe ausgegeben werden.

Offline Karte (Moving Map)

Viele Apps für Wanderer und Biker haben mittlerweile eine Kartenfunktion integriert. Allerdings basieren diese meist auf Kacheln, die entweder unterwegs über die mobile Datenverbindung geladen werden müssen oder aber vorher (also vor der Tour) mit Hilfe irgendwelcher Tools – zum Beispiel dem Mobile Atlas Creator – downgeloadet und auf der SD-Karte gespeichert werden müssen. GPSSend verwendet eine alternative Methode. Auch hier muss man vorab eine Datei auf das Smartphone kopieren. Es ist aber keine Kachel, sondern eine spezielle MAP-Datei, erzeugt aus OpenStreetMap Daten, aus der dann GPSSend in Echtzeit Kacheln generiert! Das ist recht elegant und funktioniert flott. Diese Funktionalität habe ich nicht selbst programmiert. Sondern über eine ‚mapsforge’ genannte Library in GPSSend integriert. Diese gibt es noch nicht lange und demgemäß gibt es noch nicht viele Karten als MAP-Datei. Wie man sich Karten selbst konvertieren kann, habe ich hier beschrieben.

Der große Vorteil der Offline Karte ist es, dass unterwegs keine mobile Datenverbindung bestehen muss. Und auch wenn man Livetracking aktiviert hat, so ist es nicht notwendig ständig Kacheln zu laden und somit das Livetracking zu stören bzw. große Datenmengen downzuladen.

Anzeige der Freunde auf der Karte

Hierzu muss ich einmal ein paar Extraworte verlieren: Zuerst einmal – woher kennt GPSSend eigentlich meine Freunde? Dazu muss man sich auf meinem Server einmal angemeldet haben und die Freunde – die sich dort ebenfalls angemeldet haben müssen – definieren. Dies ist relativ einfach. Man kann in einer Liste nach dem Loginnamen des Freundes suchen und ihn dann einfach durch Anklicken in die Freundeliste aufnehmen. Dazu muss der Freund natürlich seinen Loginnamen mitgeteilt haben. Das reicht aber noch nicht für die Anzeige aus! Denn der Freund muss umgekehrt Deinen Loginnamen in seine Zuschauerliste aufgenommen haben! Jetzt erst kann GPSSend die Freunde in der eingebauten Karte anzeigen. Ihr werdet jetzt stöhnen und sagen, dass das ja ziemlich aufwendig ist. Stimmt! Der Hintergrund ist maximale Sicherheit. Es ist sicher nicht in Eurem Interesse, dass jedermann Eure aktuelle Position im Internet sehen kann, oder? Außerdem ist der Vorgang der Freundes-Definition nur einmal durchzuführen und die Freunde-Anzeige funktioniert anschließend vollkommen unauffällig.

Die Anzeige der Freunde auf der Karte ermöglicht viele interessante Anwendungen. Wenn man sich an einem gemeinsamen Treffpunkt verabredet, kann man schon auf dem Weg dorthin sehen, wo die Freunde gerade sind, ihnen möglicherweise entgegen fahren oder einfach wissen, sie sind unterwegs und kommen gleich. Fährt man zusammen, ist aber unterschiedlich leistungsfähig, so ist es möglich größere Abstände zuzulassen, da man auf der Karte jederzeit sehen kann, ob der andere noch fährt und wo er ist. Mir schwebt auch so eine Art ‚Räuber und Gendarm’-Spiel vor, bei dem man sich gegenseitig im Wald auf Mountainbikes jagt. Ich denke da macht Training jede Menge Spaß und sorgt nebenbei für hartes Intervalltraining mit hohen Pulsfrequenzen.

Einblendbarer Track

Auf der Karte kann ein Track eingeblendet werden. Das kann eine der automatisch von GPSSend gespeicherten GPX-Dateien sein, oder ein vom PC auf die SD-Karte übertragender Track, der zum Beispiel mit ‚bikemap.net’ erzeugt wurde. Übrigens kann man mit bikemap.net in wenigen Minuten komplexe Tracks erzeugen, wenn die ‚Magnet’-Funktion aktiviert wurde!

Da die Kartenfunktion von GPSSend als ‚Moving Map’ implementiert wurde, ist es bei eingeblendetem Track möglich diesem nachzufahren und GPSSend so als Navigationshilfe zu verwenden.

Wenn man nach der Tour mit Freunden zusammen die gefahrene Strecke betrachten will, wählt man einfach die gerade gefahrene Strecke aus den gespeicherten GPX-Dateien aus.

Ergänzungen:

Nach einigen Wochen weiterer Erfahrung mit GPSSend auf dem Defy:  Ich bin jetzt, unter anderem, ein paar Mal eine größere Runde durch den Odenwald mit dem Mountainbike gefahren. Das Defy hält bei aktiviertem Livetracking (!), Zephyr-HxM Bluetooth-Abfrage (also dem Pulsgurt) und voll aktiviertem Display mindestens 3 Stunden durch. Danach hat das Akku-Symbol in der Status-Zeile seine Farbe von grün auf orangerot gewechselt. In dieser Zeit konnte ich immerhin 47 Geländekilometer und 1100 Höhenmeter fahren.

Wer nur Livetracking einsetzt, kann das Defy bestimmt wesentlich länger einsetzen, da man dafür kein Display benötigt. Es gibt allerdings Android-Smartphones, die, wenn man das Display ausschaltet, auch nicht mehr den Beschleunigungs-Sensor abfragen – bei denen muss man leider das Display an lassen.

Mir reicht eine Zeit von 3 Stunden locker für 90% meiner Touren. Wer länger fährt, muss sich um eine Zusatz-Stromversorgung bemühen. Siehe dazu auch die Kommentare hier.

Der Halter hat auch auf heftigsten Singletrails keine Probleme gemacht und auch das Defy hält locker mit. Schlammspritzer können anschließend einfach abgespült werden. Wie ich schon einmal schrieb, denke ich, dass die Erschütterungen von einem Rennrad auf schlechter Straße sowieso härter für das Defy sind (und die hat es auch ausgehalten).

Kann ein Smartphone Leben retten?

Januar 17, 2011 1 Kommentar

Meine App GPSSend gibt es jetzt endlich auch im Android Market. Mittlerweile habe ich alle wesentlichen Funktionen der Windows Mobile Version nachprogrammiert und noch einige neue dazu. Lediglich die Darstellung der OpenStreetMap-Karte fehlt – aber die war auch in der Windows Mobile Version noch im Entwicklungsstadium.

Features:

  • Livetracking – Dein Partner sieht wo Du gerade bist (Siehe dazu auch hier)!
  • Smarttracking – Macht Kurvenverläufe smoother und spart trotzdem Positionen.
  • Automatisches Speichern des Tracks auf einer Speicherkarte.
  • Sprachausgabe – Spricht die Anzahl der Positionen und der aktuell noch nicht versendeten Positionen!
  • Position als SMS versenden.
  • Position als EMail versenden.
  • Unfallüberwachung – Detektiert, ob Du noch läufst, fährst, schwimmst oder fliegst und falls nicht, wird automatisch eine SMS oder EMail mit Deiner Position an eine einstellbare Telefonnummer oder EMail-Adresse versendet!

Und um zur Überschrift zurück zu kommen: Was ist, wenn das Smartphone versehentlich eine SMS oder eine EMail an 112 sendet? Und sollte man überhaupt diese Nummer als SMS Nummer eintragen? Löst man damit nicht vielleicht zahlrreiche Aktionen aus, die unter Umständen nur Geld kosten? Schwierige Frage! Vielleicht ist es besser immer die Nummer eines Partners einzutragen, der weiß was man gerade macht und der im Falle eines Falles schon die richtigen Maßnahmen einleiten wird.

GPSSend wurde von mir ursprünglich entwickelt um mir selbst beim Nightbiking zu helfen. Wenn man im Winter abends im Wald unterwegs ist und stürzt so, daß man sich nicht mehr bewegen kann ist schnelle Hilfe notwendig. Aber auch jetzt ist es so, dass ich, wenn ich allein im Wald einen sehr schwierigen Singletrail fahren will, ich auf jeden Fall vorher die Unfallüberwachung in meinem Smartphone aktiviere. Sollte doch einmal etwas passieren, so ist es besser als nichts!

Probiert es doch einmal aus!

Motorola Defy – Probleme mit Fritzbox 7270 gelöst?

November 26, 2010 13 Kommentare

[Update 17.02.2012 – siehe neuen Artikel]

[Update – siehe unten]

Wie ich in meinem Erfahrungsbericht zum Motorola Defy geschrieben habe, kommt es beim Defy beim Einsatz von WLAN zu Problemen mit der Fritzbox 7270, wenn diese bei den Funkkanal-Einstellungen auf ‚Funkkanal-Einstellungen automatisch setzen (empfohlen)‘ gesetzt ist. Im Moment ist nicht klar, ob das Problem am Defy liegt oder an der Fritzbox. Ich habe aber festgestellt, dass das Problem in irgendeiner Weise mit dem Draft-N Protokoll zusammen hängt. Denn wenn ich dieses an der Fritzbox abschalte, funktioniert das WLAN zwischen Defy und Fritzbox. Der Nachteil ist natürlich, dass andere Geräte, die sehr gut mit dem Draft-N Protokoll umgehen können, dann nicht mehr ihre volle Geschwindigkeit einsetzen können. Darum hatte ich ursprünglich angenommen, dass dies ein Problem des Defy ist. Wahrscheinlich ist dass auch so.

Aber es gibt einen Weg das Dilemma aufzulösen. Aufgrund eines Tipps eines Lesers meines Blogs, habe ich ausprobiert, ob die aktuelle Labor-Version der Firmware für die Fritzbox das Problem lösen kann und kann jetzt berichten, dass dies tatsächlich der Fall ist!

Auf dieser Seite von AVM findet man unter ‚Labor für FRITZ!Box Fon WLAN 7270‘ den Verweis auf die aktuelle Labor-Version und wenn man diese – wie dort beschrieben – auf der Fritzbox 7270 installiert hat, klappt’s auch mit dem Defy!

[Update]: Es gibt jetzt ein offizielles Firmware-Update für die Fritzbox, so dass der Einsatz der Labor-Version nicht mehr notwendig ist.

[Update – 17.01.2011]: Tja, schön wäre es gewesen, aber leider macht das Defy immer noch Probleme! Einen sehr interessanten Beitrag zum Thema habe ich hier gelesen. Bei mir äußern sich die Probleme weiterhin in Abbrüchen beim Betrachten von etwas längeren Videos (im Minutenbereich) und möglicherweise auch in totalem Versagen der Fritz Box und dem Fritz Repeater. Das heißt, WLAN läßt sich im Haus dann erst wieder verwenden, wenn die Fritz Box oder der Fritz Repeater neu gestartet wurde!

Andererseits hatte ich auch schon stundenlange Verbindungen mit dem Defy, wenn ich nur kleine Datenmengen, unterbrochen von sekundenlangen Pausen, über das Internet abgefragt hatte.

Im Genannten Beitrag von ‚atomik‘ steht, dass das Defy auf ein vom Router gesendetes ACK nicht antwortet…

Desweiteren hat atomik verschiedene Verschlüsselungsverfahren ausprobiert:

  • AES WPA2
  • TKIP+AES
  • TKIP

Bei letzterem hat er scheinbar keine Probleme mehr gehabt. Nur ist diese Verschlüsselungsmethode nicht unbedingt sicher und darum eigentlich zu vermeiden.

Motorola Defy Erfahrungsbericht

November 14, 2010 11 Kommentare

[Update – siehe unten] Von links nach rechts: Samsung Galaxy Tab, HTC HD2 und Motorola Defy. Schwarz, großes, die gesamte Vorderseite bedeckendes Touch-Display, abgerundete Ecken – man kann die Ähnlichkeit der drei Geräte nicht übersehen. Wenn der HD2 auch unter Android läuft, so sind sich alle drei Geräte sogar von der Funktionalität und dem Gebrauch her ähnlich. Was macht den Unterschied? Natürlich die Größe des Displays und die macht oft mehr aus, als man denkt!

Das Motorola Defy hat schon bei seiner ersten Ankündigung meine Aufmerksamkeit geweckt. Ein Smartphone, welches weitgehend über die gleichen Eigenschaften wie mein HD2 verfügt, aber outdoortauglich ist? Das weckte mein Interesse und nachdem nach den ersten Recherchen feststand, dass es sogar wasserdicht sein soll, war es für mich als Mountainbiker und Motorradfahrer mehr als klar, dass dies möglicherweise das ideale Smartphone für mich ist.

Mittlerweile habe ich eines in die Finger bekommen und konnte erste Erfahrungen damit sammeln.

Nach dem Auspacken ist man als Besitzer eines HD2 erst einmal erstaunt, dass es doch erheblich kleiner als das HD2 ist. Es ist auch sehr leicht und nur ein wenig dicker. Dadurch, das es dicker ist, sich das Gehäuse aber zur Rückseite hin verjüngt, kann man es prima von einer glatten Oberfläche wie dem Nachttisch oder einem Tisch aufnehmen. Dies halte ich nicht für so unwichtig wie es scheint, da ich schon öfters im ‚Tran‘ nach meinen Gadgets gegriffen, sie aber nicht richtig erwischt habe und sie in der Folge unangenehme Bekanntschaft mit dem Boden gemacht haben. Da der bei mir gefliest ist, hatte das weitere unangenehme Konsequenzen. ;-(

Die ‚Größe‘ des Defy ist gut geeignet, um in eine der vorderen Fronttaschen einer Jeans gesteckt zu werden. Das HD2 ist dazu klar zu groß, sobald man sich setzt, fällt es unangenehm auf. Mit dem Defy ist dass kein Problem!

Der Micro-USB-Anschluß an der Seite ist, wie der Kopfhörer-Anschluss auch, durch eine mit dem Gehäuse verbundene Kunststoff/Gummi-Abdeckung vor Staub und Wasser geschützt. Die wirkt relativ gebrechlich und da sie ja vermutlich täglich abgezogen und wieder eingesteckt wird (der Akku wird ja vermutlich täglich geladen werden), bin ich mir ob ihrer Haltbarkeit nicht so sicher.

Die von mir für den Einsatz im Defy vorgesehene SIM-Karte von O2 war noch nicht mit einem Flaterate-Tarif fürs Internet belegt und darum erfolgten meine ersten Erfahrungen ohne eingelegte SIM-Karte.

Nach dem ersten Einschalten fällt unangenehm auf, dass das Defy nicht nur – wie ich es aufgrund meiner Erfahrungen mit Android auf dem HD2 und dem Samsung Galaxy Tab erwartet hätte – ein Google-Konto haben möchte, sondern auch noch ein Motoblur-Konto bei Motorola! Man mag da geteilter Meinung sein, aber mich nervt so etwas gewaltig. Die Neugierde der Firmen auf mein privates Leben kann ich zwar mit dem Wissen um deren wirtschaftliche Interessen nachvollziehen, empfinde sie aber trotzdem als extrem aufdringlich und unangemessen. Ich will aber nicht verhehlen, dass das Motoblur-Konto auch ein paar Vorteile hat – dazu aber später mehr.

Jedenfalls suchte ich sofort nach einer Möglichkeit dieses Konto zu vermeiden und übersprang die Einrichtung des Motoblur-Kontos. Wenig später kann man sein WLAN einrichten und nach Eingabe meines Netzwerkschlüssels war ich einige Sekunden später auch schon mit dem Internet verbunden. Das fand ich erst einmal sehr gut und dachte, jetzt kann ich richtig mit dem Ausprobieren loslegen, aber leider hatte ich mich schwer getäuscht. Denn schon kurz nach dem ersten Betrachten eines Youtube-Videos hatte ich auf einmal keine Internet-Verbindung mehr. Erst dachte ich, ich sitze vielleicht gerade an der falschen Stelle oder ich halte das Defy falsch in der Hand (man kennt das ja vom iPhone 🙂 ) und dachte mir nichts groß dabei. WLAN über die Einstellungen wieder aus- und gleich darauf wieder eingeschaltet und schon funktionierte es wieder. Das Video lief in hoher Auflösung auf dem scharfen Display des Defy wunderbar und ohne Stocken ab. Also machte ich mich an das Einrichten eines EMail-Kontos, aber bei dem ersten Versuch Mails abzurufen, drehte sich das Aktualisieren-Icon endlos, so dass ich gezwungen war schon wieder das WLAN aus- und wieder einzuschalten. Nun kamen leichte negative Schwingungen bei mir durch und ich war etwas genervt vom Defy. Also mal schnell im Internet recherchiert. Die ersten Fundstellen deuteten darauf hin, dass es hier ein Problem mit dem Draft-N Modus des WLAN gab. Da bei mir aber zahllose Geräte (mehrere Netbooks, diverse Fritz-WLAN-Sticks, der HD2 und das Samsung Galaxy Tab) problemlos über meine Fritzbox 7270 ins Internet kommen, dachte ich nicht im geringsten daran, dass das irgendetwas mit meinem Router zu tun haben könnte.

Na ja, vielleicht ist das Defy ja nicht mit der neuesten Firmware ausgerüstet? Diese Frage warf sofort weitere Fragen auf: Welche Firmware war auf dem Defy? Und gibt es schon eine neuere? Die Recherchen dazu ergaben, dass dazu Informationen unter ‚Einstellungen->Telefoninfo‘ zu finden sind. Ok, die Information zur Firmware-Version war auch da, aber gab es eine neuere? Unter ‚Einstellungen->Telefoninfo‘ gibt es aber auch einen Punkt ‚Systemaktualisierungen‘, also einmal da darauf getippt. Tja, nichts geht ohne Motoblur-Konto! Arrrggghhh…

Nun habe ich erst einmal ein Motoblur-Konto angelegt, was mit dem schlecht funktionierenden WLAN ein bisschen gedauert hat. Anschließend noch einmal ‚Systemaktualisierungen‘ ausgeführt und mitgeteilt bekommen, dass das Defy auf dem neuesten Stand ist. Grmbl…

Dann habe ich es erst einmal aufgegeben. Es war schon spät am Abend und ich war ziemlich genervt vom Defy.

Am nächsten Tag habe ich mich dann genauer mit dem Draft-N beschäftigt und bin die Probleme systematisch angegangen. In der Fritzbox war unter ‚WLAN->Funkkanal‘ ‚Funkkanal-Einstellungen automatisch setzen (empfohlen)‘ eingestellt. Als erstes wählte ich ‚Funkkanal-Einstellungen anpassen‘ aus und setzte anschließend die Einstellung ‚WLAN-Standard‘ von ‚802.11 n+g+b‘ auf  ‚802.11 g+b‘.

Nachdem ich anschließend das Defy neu ans WLAN angemeldet hatte, klappte der Internetzugang auf dem Defy einwandfrei! Taataaa!

Trotzdem war es etwas enttäuschend, denn nun muss ich nur wegen dem Defy komplett auf Draft-N verzichten! Das ist eigentlich kein haltbarer Zustand und wird für mich als großes Minus des Defy verbucht. Wie es auch anders geht zeigt mein HD2, der offiziell auch kein Draft-N kann und trotzdem keine Änderung der Einstellungen an der Fritzbox erfordert. Es stellt sich auch die Frage, was ein unbedarfter Anwender des Defy zu den Problemen mit dem Internetzugang gesagt hätte. Wie lange hätte er benötigt, um dem Problem auf die Spur zu kommen und wann hätte er völlig genervt aufgegeben und das Defy zurück gegeben oder gesendet? Oder hätte er eine Zeit lang gar nicht gemerkt, dass das WLAN nicht richtig funktioniert, da er – im Gegensatz zu mir – gleich eine SIM-Karte eingelegt und das Defy darüber eine Internetverbindung hergestellt hätte? Was natürlich zu einer wesentlich langsameren Verbindung geführt und damit einen schlechteren Eindruck beim User hinterlassen hätte, von den höheren Kosten bei einem fehlenden Flatrate-Vertrag einmal ganz abgesehen.

Nachdem ich die Probleme mit dem WLAN weitgehend geklärt hatte – das eine oder andere Mal kommt es immer noch zu Abbrüchen – habe ich ein EMail-Konto eingerichtet, ein bisschen im Market gestöbert und den Youtube-Client ausprobiert. Das Display hat mit 854×480 Pixeln noch ein paar mehr als der HD2 und es leuchtet etwas farbkräftiger. Trotzdem ist ab einer bestimmten Entfernung das Display des HD2 aufrgund seiner Größe meist das angenehmer zu betrachtende. Durch die geringe Größe und die vielen Pixel hat das Defy einen sehr hohen DPI-Wert, was in hervorragender Schärfe resultiert. Ähnlich wie beim iPhone 4 könnte man hier von einem ‚Retina‘-Display reden, denn Pixel sind bei normaler Anwendung nicht auszumachen.

Das Defy besitzt verschiedene Sensoren, es gibt einen Sensor für Himmelsrichtungen, einen Beschleunigungssensor und natürlich GPS. Um den Kompass und den Beschleunigungssensor auszuprobieren, habe ich ‚Compass‘ und ‚Labyrinth Lite‘ über den Marketplace installiert und beide funktionieren einwandfrei.

Um das GPS auzuprobieren, kann man Google Maps starten. Allerdings ist auch die von Google bekannte Navigation schon auf dem Gerät installiert. Ich habe noch die ‚Sprachsuche‘ dazu installiert und nun kann man auf dem Defy einfach ein Ziel einsprechen, wenig später in einer Browser-Liste prüfen, ob das beabsichtigte Ziel von Googles ‚Sprachservern‘ richtig erkannt wurde und falls ja, es mit einem Fingertipp bestätigen. Einige Sekunden später wird man dann von dem Navigationsprogramm wunderbar zum Ziel geführt. Für die Sprachausgabe des Navigationsprogramms wird Sprachsynthese eingesetzt. Um diese zu verwenden, sollte man vorab und am besten bei aktiviertem WLAN einige für die Sprachsynthese notwendigen zusätzlichen Dateien installieren. Das ist aber kein Problem und geht schnell von der Hand.

Unter ‚Einstellungen->Sound und Display->Helligkeit‘ gibt es ein Ankreuzkästchen für ‚Automatische Helligkeit‘. Dies ist standardmäßig nicht aktiviert. Ich habe dort einmal ein Häkchen gesetzt und das Display mit der Taschenlampe traktiert. Dabei konnte ich keine Reaktion auf verschiedene Helligkeiten feststellen. Darum bin ich mir nicht sicher, ob das Defy einen Helligkeitssensor besitzt.

Einmal von dem bis jetzt geschriebenen abgesehen ist das Defy ein Android-Smartphone und unterscheidet sich in dieser Beziehung nicht groß von anderen Android-Smartphones. Es ist trotz der ’nur‘ 800 MHz des verwendeten Prozessors mehr als ausreichend schnell. Alles funktioniert so wie es soll. Die eingeblendete Tastatur im Hochkant-Modus ist etwas schmal, erlaubt aber trotzdem nach kurzer Eingewöhnung eine brauchbare Tippgeschwindigkeit.

Mit Motoblur habe ich mich nicht weiter beschäftigt und kann darum momentan nichts dazu sagen. Vielleicht hole ich das später nach. Die auf der Hauptseite standardmäßig sichtbaren Widgets von Motoblur habe ich erst einmal auf den Mülleimer gezogen, um so Platz für wichtigere Icons zu bekommen.

Vorab-Fazit: Abgesehen von Motoblur und dem Problem mit Draft-N, welches meiner Meinung nach sogar ein Ausschluss-Kriterium sein kann, ist das Defy ein feines, kleines Smartphone. Es ist technisch nahezu up-to-date und auch wenn nur Android 2.1 (Eclair) installiert ist, ist es – meiner Meinung nach – ausreichend schnell. Die Diskussion darüber, dass es ja schon Android 2.2 (Frozen Yogurt) gibt und das Defy darum schon beim Start veraltet ist, kann ich so nicht nachvollziehen. Meine Erfahrungen mit dem Defy zeigen, dass es auf Eingaben flott reagiert. Mag sein, dass es nicht total ’smooth‘ ist und beim Scrollen auch einmal ruckelt, aber das ist weit weg von jedem störenden Verhalten. Wer ein feines Smartphone für den rauhen Outdoor-Alltag oder einfach ein Smartphone mit EMail-Fähigkeit und Photo-Funktion für den Job als Handwerker sucht, ist mit dem Defy vermutlich bestens bedient. ‚Vermutlich‘ darum, da ich es noch nicht über einen längeren Zeitraum testen konnte und das mir zur Verfügung stehende Defy noch keine echten Herausforderungen meisten musste. 😉

[Ergänzunen:] Ach übrigens: Mir ist neulich das Defy im Treppenhaus aus der Hand gerutscht. Noch im Moment des Fluges dachte ich: ‚Einen 1 Meter Sturz auf die Fliesen wird das Defy ja wohl aushalten‘.

Aber Pustekuchen, das Defy rutscht nach dem ersten Aufprall unter dem Geländer durch und begibt sich auf einen freien Flug ca. 7 – 8 Meter weiter das Treppenhaus hinunter um dann knallhart auf den Fliesen aufzuschlagen.

Während des Fluges habe ich mich schon einmal von meinem Defy verabschiedet und mich flugs daran erinnert, dass die Dinger mittlerweile und glücklicherweise etwas billiger geworden sind.

Aber nein!

Das Defy hat es mit minimalen, kaum erkennbaren, Spuren überlebt!

Das Defy hat mich animiert, an meiner Livetracking-App für Android zügig weiter zu arbeiten. Was daraus geworden ist, könnt Ihr hier nachlesen.

Funkkanal

Die FRITZ!Box prüft von selbst die WLAN-Umgebung und verwendet die jeweils besten Funkkanal-Einstellungen. Bei Bedarf können Sie die Einstellungen anpassen.

Funkkanal-Einstellungen

Funkkanal-Einstellungen automatisch setzen (empfohlen)

Funkkanal-Einstellungen anpassen

WLAN-Standard 802.11n+g 802.11b+g 802.11n+g+b 802.11n+a
Frequenzband
2,4 GHz
Funkkanal Autokanal Kanal 1 Kanal 2 Kanal 3 Kanal 4 Kanal 5 Kanal 6 Kanal 7 Kanal 8 Kanal 9 Kanal 10 Kanal 11 Kanal 12 Kanal 13
Funkkanal Autokanal Kanal 1 Kanal 2 Kanal 3 Kanal 4 Kanal 5 Kanal 6 Kanal 7 Kanal 8 Kanal 9 Kanal 10 Kanal 11 Kanal 12 Kanal 13
Funkkanal Autokanal Kanal 36 Kanal 40 Kanal 44 Kanal 48 Kanal 52 Kanal 56 Kanal 60 Kanal 64 Kanal 100 Kanal 104 Kanal 108 Kanal 112 Kanal 116 Kanal 120 Kanal 124 Kanal 128 Kanal 132 Kanal 136 Kanal 140
Funkkanal Autokanal Kanal 36 Kanal 40 Kanal 44 Kanal 48 Kanal 52 Kanal 56 Kanal 60 Kanal 64 Kanal 100 Kanal 104 Kanal 108 Kanal 112 Kanal 116 Kanal 120 Kanal 124 Kanal 128 Kanal 132 Kanal 136
Sie haben unter ‚WLAN-Standard‘ 802.11na (5 GHz-Band) gewählt.
Die Funktion des FRITZ! Mini an der FRITZ!Box ist im 5 GHz-Band nicht möglich.
WLAN-Autokanal inklusive Kanal 12/13
Sendeleistung automatisch auf den tatsächlichen Bedarf verringern
Maximale Sendeleistung 100 % 50 % 25 % 12 % 6 %
WLAN-Übertragung für IPTV-Anwendungen optimieren

WLAN-Umgebung

Diese Grafik zeigt die aktuelle Belegung der Funkkanäle durch WLAN-Funknetze in Ihrer Umgebung. Auf stark genutzten Funkkanälen können die Datendurchsätze in den beteiligten Funknetzen beeinträchtigt werden.

FRITZ!Box sendet momentan auf Kanal 1
Anzahl
Kanal
Frequenz
Ihre FRITZ!Box
andere Funknetzwerke
Störquellen
durch die FRITZ!Box beeinflusste Kanäle (Kanalbreite 20MHz)
durch andere Funknetzwerke beeinflusste Kanäle
2,4 GHz-Band
Störeinflüsse einblenden

Die folgenden WLAN-Funknetze wurden in Ihrer Umgebung gefunden:

Signalstärke
Name (SSID)
Kanal
MAC-Adresse
FRITZ!Box WLAN 3170
11
BC:05:43:0F:27:80
Kategorien:Android, Motorola Defy

Motorola Defy


Soeben stellte Motorola ein neues Smartphone auf Android Basis vor, das Motorola Defy. Aus meiner Sicht (Mountainbike- und Motorradfahrer) vereint dieses Smartphone viele der von mir an einem Smartphone wertgeschätzten Eigenschaften in einem Gerät und da es möglicherweise auch gar nicht einmal so teuer sein wird, angeblich wird es hier 349,- Euro kosten, bin ich sehr an diesem Gerät interessiert.

Es soll aus einem staub- und wassergeschützten Gehäuse bestehen und die für das kapazitive Display notwendige Glasscheibe soll aus Corning Gorilla (Trademark) Glas bestehen. Was auch immer das ist, es soll sehr kratzfest sein. In machen News zum Defy steht, dass es angeblich der Schutzklasse IP67 entspricht, dies konnte ich allerdings auf der Motorola Seite nicht verifizieren.

Das Defy ist durchaus mit dem HD2 vergleichbar. Es basiert zwar auf Android, hat aber eine ähnlich hohe Display-Auflösung (mit 3.7-in., 480 x 854 Pixel noch etwas höher), ein kapazitives Display und sieht sogar ähnlich aus. Ich bin sehr gespannt auf die ersten Tests!

Quellen:

heise online

Herstellerseite

Technische Daten

PDF mit Informationen zu Schutzklassen

Kategorien:Android, Motorola Defy